Kopf-Bild

Streuobst in der Praxis

Bei ausgezeichnetem Frühsommerwetter besuchten am 19.06.2025 die Mitglieder der Geographie-Fachschaft und weitere interessierte Kollegen/-innen am Nachmittag den Sugenheimer Ortsteil Neundorf, um sich dort anhand von eindrucksvollen Naturbeispielen zum Thema Streuobst fortzubilden.

Die Motivation einer solchen Exkursion ergibt sich zunächst aus dem Selbstverständnis des Faches Geographie, Phänomene in der Natur im wörtlichen Sinne zu „erfahren“. Gerade unser Landkreis gilt mit seinen Streuobstbeständen entlang der Hanglagen in den beiden Naturparken Steigerwald und Frankenhöhe als bedeutende Streuobstregion, was auch anhand von aktuellen Projekten wie dem neugeschaffenen Streuobsterlebniszentrum „Bernatura“ in Burgbernheim ins Bewusstsein gerückt werden soll. Die Einbindung dieser besonderen und traditionellen Form der Kulturlandschaft in den unterrichtlichen Alltag, zum Beispiel als mögliches Thema für eine „Mini-Exkursion“ oder einen Unterrichtsgang im Scheinfelder Umfeld, kann daher einen wertvollen Einblick in ein heimisches Ökosystem geben.

Angesichts dieser besonderen regionalen Rahmenbedingungen wurden während eines etwa zweistündigen Rundgangs durch begleitende Ausführungen von StR Seitz verschiedene Themenschwerpunkte rund um das Thema „Streuobst“ betrachtet, wobei mit Hilfe der von StD Reus für den Schulgebrauch angeschafften Ferngläser und eines Spektives weitere Naturbeobachtungen, beispielsweise zur vielseitigen Vogelwelt, möglich waren.

An mehreren Standorten konnten die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Streuobst in der Landschaft (z.B. als Baumgruppe, Streuobstzeile oder Solitärbaum), die damit verbundene Landschaftsprägung („Landschaftselemente“) und der Lebenszyklus von Streuobstbeständen (Neupflanzungen und sehr alte Exemplare) sichtbar gemacht werden. Gerade die ausgesprochene Vielfalt von Streuobst, insbesondere alter Sorten, war dabei äußerst bemerkenswert.

Unter dem Aspekt „Baumsteuobstpraxis“ erhielten die Exkursionsteilnehmer/-innen einen Einblick in die umfangreichen Aufgaben rund um einen Streuobstbaum, von der Baumpflanzung bis hin zu regelmäßigen Pflegemaßnahmen.

Anhand der beeindruckenden Exemplare eines sehr alten Streuobstbestandes (siehe Bild) wurde der enorme ökologische Wert von Streuobstwiesen deutlich, der sich neben der botanischen Vielfalt besonders auch durch Lebensräume für seltene Vogelarten wie dem Steinkauz oder der Waldohreule begründet.

Aufgrund des starken Rückgangs von Streuobstbeständen wurden schließlich entsprechende Maßnahmen, Projekte (z.B. „Mehr Baamaland für Frankens Mehrregionen“) und Fördermöglichkeiten zu deren Erhalt vorgestellt.

Letztendlich konnte die am Gymnasium Scheinfeld bekannte „Local Patch“ - Idee anhand der besuchten Streuobstvorkommen greifbar gemacht werden.

Abschließend bot sich für die Exkursionsteilnehmer/-innen vor herrlicher Kulisse die Möglichkeit, gemeinsam Eindrücke und Informationen zum Thema auszutauschen und zu vertiefen.

Thomas Seitz, StR, Fachkoordinator Geographie

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.