Im Rahmen der Vorbereitung des Projekttags des P-Seminars zur Aufklärung über psychische Krankheiten besuchte das Team am 05. März 2024 die Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie von Dr. Maren Weickert in Neustadt Aisch.
Angekommen in der einladend und gemütlich gestalteten Praxis gab es die Möglichkeit zahlreiche Fragen an Frau Dr. Weickert zu stellen, die diese immer ausführlich und gut verständlich beantwortete. So konnten wir einen Einblick einerseits in den Ausbildungsweg, über das Studium, aber andererseits auch über den täglichen Ablauf und den Aufbau der Praxis selbst gewinnen.
Diese besitzt neben den Besprechungsräumen, in denen die Therapiestunden abgehalten werden, auch noch ein großes Spielzimmer. Highlight war hier die Hündin Li Si von Frau Dr. Weickert, die alle herzlich begrüßte und auch eine fleißige Helferin bei den Therapiesitzungen selbst ist.
Nach der ersten Vorstellung von Patienten bei Dr. Weickert kommt es zunächst zur Diagnostik, bevor man zu den Therapiestunden, die individuell wöchentlich oder auch in größeren Zeitabständen stattfinden können, übergeht. Die Möglichkeit von Onlineberatungen gibt es seit der Coronapandemie ebenfalls.
Insgesamt konnten wir alle einen äußerst interessanten Einblick gewinnen und haben uns sehr gefreut, Frau Dr. Weickert besuchen zu dürfen, um bei ihr Neues zu lernen, was wir dann am Projekttag selbst an die Schüler vermitteln können.
Im Namen des P-Seminars Psychologie
Emilia und Lisa
Der EAM (Engineering of Advanced Materials) ist ein Zusammenschluss vieler Wissenschaftler/innen unterschiedlicher Fachdisziplinen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er ist bestrebt naturwissenschaftliche Forschung ingenieurwissenschaftlich umzusetzen. So wird derzeit in Erlangen intensiv in der Wasserstofftechnologie, genauer der Speicherung und Wiederfreisetzung von Wasserstoff zur Betankung von Brennstoffzellenfahrzeugen geforscht.
Umso erstaunlicher ist es, dass der EAM zusammen mit der Didaktik der Chemie ein Schülerlabor unterhält, das kostenlos und betreut Schülerinnen und Schüler zum Experimentieren motiviert. Von circa sechs Studierenden des Lehramts Chemie begleitet, konnten kurz vor Weihnachten Schülerinnen und Schüler der Klasse 11a zu den Themen Nanotechnologie und regenerative Energien „begreifend“ lernen.
Nach einem kurzweiligen und alltagsbezogenen Impulsvortrag erfuhren und praktizierten die Gymnasiasten unter anderem, wie man Nanopartikel nachweist, herstellt bzw. Glasoberflächen damit beschichtet. Außerdem wurde die Leistungsfähigkeit von Lithium-Ionen-Akkus ermittelt oder die Freisetzung von Wasserstoff eindrucksvoll demonstriert, der zuvor an das Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC) Material Benzyltoluol gebunden und damit transportabel gemacht wurde.
Mit den Fragen zur Gewinnung und Speicherung erneuerbarer Energien hätten sich drei Wochen später lieben gerne auch Schülerinnen und Schüler der Klasse 11b auseinandergesetzt. Leider fiel eine weitere Exkursion an die Universität Erlangen-Nürnberg dem GDL-Streik im Januar zum Opfer.
Nicole Köstner, StDin
Als das NSU-Kerntrio 2011 durch Selbstenttarnung aufflog, waren die meisten der Schülerinnen und Schüler unserer diesjährigen Klasse 10b drei oder vier Jahre alt. Der über fünf Jahre währende Prozess gegen die überlebende Haupttäterin fiel in ihre Grundschulzeit – doch jetzt bot sich eine Gelegenheit, bei der sich die inzwischen jugendlichen Schülerinnen und Schüler mit der rechtsterroristischen Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ auseinandersetzen konnten.
Im Unterricht des (neuen) Fachs Politik und Gesellschaft war bereits im Vorfeld auf einige Aspekte des Themas eingegangen worden – nun besuchte die Klasse 10b am 5.5.23 die Sonderausstellung „RECHTSTERRORISMUS. Verschwörung und Selbstermächtigung – 1945 bis heute“ in Nürnberg und nahm an einem dreistündigen Workshop teil.
Nach einem leider nur sehr kurzen Rundgang durch die Ausstellung begaben sich die Schülerinnen und Schüler in einen Seminarraum, wo sie sich mit der Chronologie der NSU-Morde beschäftigten: Dabei erfuhren sie viel über die zehn Opfer und ihre Familien sowie über die Fehleinschätzungen der Ermittler bundesweit, die entgegen den vielen Indizien und Zeugenhinweise versuchten, unter den Opferfamilien und deren Umfeld Schuldige zu finden, anstatt den nazistischen Rassenhass der Mörder zu erkennen. Besonders erschreckend waren dabei nicht nur unfassbare Ermittlungsfehler, sondern auch die bedrückende rassistische Voreingenommenheit von Polizisten und Journalisten einzelner Medienhäuser.
Durch die etwas ungeschickte Organisation der Veranstaltung war die Auseinandersetzung mit den Etappen des Terrors allerdings leicht konfus und letztlich eine zähe Angelegenheit.
Im zweiten Teil des Workshops beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit den aktuelleren rechtsterroristischen Anschlägen: den Drohungen des sogenannten „NSU 2.0“ (2018-21), dem Mord an Walter Lübke (2019) aufgrund seines Engagements für Flüchtlinge, dem gescheiterten Attentat auf die Synagoge von Halle (2019) mit zwei ermordeten Unbeteiligten, und den schrecklichen Morden in Hanau (2020), denen neun Menschen zum Opfer fielen.
Das Feedback der Schülerinnen und Schüler bestätigte die Notwendigkeit und das Interesse an einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem Thema. Allerdings könnte dies auch (und sicher effizienter) im Rahmen eines Unterrichtsprojekts stattfinden.
Ralf Arndt, StD
Berge, Schnee und gute Laune: Unsere Sechstklässler können jetzt Ski fahren!
Nach einer zweijährigen Pause war es in der Woche nach den Faschingsferien endlich wieder so weit: 85 aufgeregte Schülerinnen und Schüler trafen sich am frühen Morgen abfahrtbereit in Scheinfeld, um ins heiß ersehnte Skilager nach Wagrain zu fahren.
Viele von ihnen waren noch nie in den Bergen gewesen, weshalb bereits die Anreise Jubel und Glücksgefühle auslöste, als in der Ferne plötzlich die ersten Gipfel zu erkennen waren. Erfreulicherweise hatte es in der vorherigen Woche geschneit, sodass Österreich uns als schneebedecktes Winterwunderland empfing. Im Jugendhotel angekommen, wurden sofort die Zimmer bezogen und die Unterkunft erkundigt, die einiges zu bieten hatte: Neben einem Tischtennisraum, einem Kinosaal und einer Disco gab es auch eine Turnhalle mit einer Boulderwand und einem großen Trampolin zum Austoben. Am Nachmittag wurden die Ski ausgeliehen und zum ersten Mal in voller Montur auf der Wiese vor dem Haus probeweise angeschnallt. Das Pistenabenteuer konnte beginnen!
Am nächsten Morgen stärkten sich alle am Frühstücksbuffet, packten sich warm und wasserfest ein und fuhren anschließend mit dem Bus auf die Piste. Dort begann die Skischule für über sechzig blutige Anfänger, die an diesem Tag unter Beweis stellten, wie schnell Skifahren gelernt werden kann. Gleiten, rutschen, anschieben und dabei immer mal wieder in den Schnee plumpsen – mit viel Gelächter und einer Portion Mut wurden die ersten Fahrversuche unternommen. Viele schafften bereits an diesem Nachmittag ihre erste blaue Abfahrt und fuhren begeistert zurück in die Unterkunft, wo sie auf die Gruppen der fortgeschrittenen Skifahrer trafen, die wiederum von ihren Erlebnissen im Skigebiet erzählen konnten.
Am Abend wurde im Kinosaal des Jugendhotels ein Film der berüchtigten „Pistenteufel“ gezeigt, die darin auf lustige Weise demonstrierten, wie sich unsere Sechstklässler auf keinen Fall auf den österreichischen Pisten benehmen dürfen. Für Staunen und jede Menge Motivation für die nächsten Tage sorgte die darauffolgende Dokumentation über Freeride-Extremsportler in den USA. Der Wunsch, sicher eine rote Piste herunterzufahren, erfüllte sich für viele der Anfänger bereits am Donnerstag, als es für einige der Anfängergruppen hieß: „Der Berg ruft!“ Das erste Mal mit einer Gondel bis zum Gipfel hochzufahren und das Bergpanorama zu genießen, war für viele ein Highlight des Skilagers.
Nicht nur das Skifahren bereitete dabei Freude, sondern auch die gemütliche Brotzeit auf den Hütten, bei der in der Sonne zu Ski-Hütten-Hits geschunkelt und getanzt wurde. Gleiches galt für den Besuch des Schwimmbads an einem der Abende, wo viel gerutscht und geplantscht wurde – auch seitens der Lehrer, was bei den Kindern für noch mehr Begeisterung sorgte! Krönender Abschluss der Woche war der bunte Abend mit anschließender Disco, bei der dieser Jahrgang zeigte, dass er Party im Blut hat. Während an allen anderen Tagen um viertel vor zehn Bettruhe herrschte, wurde an diesem letzten Abend mit drei Zugaben fast bis um viertel vor elf durchgetanzt.
Entsprechend müde saßen alle am nächsten Morgen nach dem Frühstück im Bus auf dem Weg nach Hause, aber alle waren sich einig: Diese Woche in den Bergen war ein unvergessliches Erlebnis.
Eva Balzer, StRin
Am Montag, den 5.12.2022, machten sowohl die Klassen 10a und 10b, als auch die französischen Austauschschüler aus Larche, eine Exkursion in das historische Dorf Mödlareuth (Landkreis Hof). Dieses Dorf, auch ,,Little Berlin‘‘ genannt, befindet sich mit rund 40 Einwohnern an der sogenannten Deutsch-Deutschen Grenze. Das Dorf ist zum einen Teil im Freistaat Bayern und zum anderen Teil in Thüringen.
Über 41 Jahre verlief eine innerdeutsche Grenze mitten durch das Dorf entlang des Tannbachs. Ab 1945 gehörte Thüringen zur sowjetischen Besatzungszone. Bayern hingegen war Teil des amerikanischen Territoriums. Als 1949 das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik festgesetzt wurde, teilte eine Grenze beide Seiten. Das Übertreten in die jeweils andere Besatzungszone war fortan nur noch mit einem Passierschein möglich.
Bei dem Besuch in Mödlareuth lernten die Schülerinnen und Schüler zum einen den Werdegang der Mauer kennen. Was viele bisher nicht wussten war, dass die heute bekannte Grenze sich über die Jahre von einem Zaun aus Holz, zu einem Stacheldrahtzaun, bis hin zu der gewaltigen Mauer erstreckte. Ein weiterer Punkt der Führung durch das Dorf war der Besuch des verbleibenden Mauerstücks. Dort konnten alle einen Eindruck bekommen, wie gewaltig diese Grenze war, und was sie für Auswirkungen auf den Alltag der Menschen dieser Zeit hatte. Die SchülerInnen bekamen außerdem einen Eindruck in die frühere Fahrzeugwelt. Hierbei konnten sie durch die Gegenüberstellung des DDR Fuhrparks und dem der BRD einige Impressionen bekommen, wie die Fortbewegung früher stattgefunden hatte. Zum Abschluss bekamen die Klassen einen Film gezeigt, der die bisher gewonnen Informationen noch einmal verdeutlichen sollte.
Gegen Mittag traten die beiden Klassen des Gymnasium Scheinfeld als auch die Franzosen den Rückweg an, wobei sie einen kurzen Stopp auf dem Weihnachtsmarkt in Hof einlegten. Dort konnten sich die SchülerInnen für ca. eine Stunde frei bewegen und sich mit einem heißen Kinderpunsch aufwärmen. Gegen halb vier stiegen alle wieder in den Bus Richtung Heimat, wobei Scheinfeld gegen 19 Uhr erreicht wurde.
Insgesamt war es ein informativer Ausflug, wenn doch mit ein paar kleinen Einschränkungen, die bereits in den einzelnen Klassen besprochen wurden.
Sienna, 10. Jgst.
Anfang Oktober war es endlich wieder soweit. Aufgeregt und voller Vorfreude reisten die Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe gemeinsam mit ihren Lehrkräften und drei unerschrockenen Tutorinnen ins Schullandheim nach Eichstätt.
Nachdem alle ihre Zimmer bezogen und damit die erste Hürde genommen hatten, startete auch schon das abwechslungsreiche Programm, das alle Klassen im Laufe der nächsten Tage absolvierten.
Neben Fossilien fälschen, dem Besuch der Willibaldsburg und dem dort untergebrachten Jura-Museum, der Wanderung zum Steinbruch am Blumenberg und der meist erfolgreichen Suche nach Fossilien, stand der Aufenthalt der neuen Gymnasiasten/innen vor allen unter dem Motto: kennenlernen, kooperieren, inkludieren.
Bei vielfältigen Spielen auf dem Schullandheimgelände und auch beim Besuch der Kletterhalle ging es darum, die neuen Klassenkameraden/innen besser kennenzulernen, die eigenen Bedürfnisse zu äußern, die der anderen Gruppenmitglieder zu erfahren und jeweils angemessen darauf zu reagieren.
Mit großer Ernsthaftigkeit wurden schließlich auch die jeweiligen Klassensprecher/innen gewählt sowie gemeinsame Regeln für das Zusammenleben und die Zusammenarbeit in den jeweiligen Klassen vereinbart und sogar vertraglich festgehalten!
Nach dem abwechsungsreichen Tagesprogramm war auch am Abend für Unterhaltung gesorgt. Eine Nachtwanderung rund um die Willibaldsburg, ein Spieleabend sowie eine gemütliche Runde am Lagerfeuer mit musikalischer Umrahmung und Stockbrot rundeten die Abende jeweils gelungen ab.
Leider vergingen die Tage in Eichstätt wie im Flug und alle kehrten müde, aber gesund und mit vielen neuen Eindrücken nach Scheinfeld zurück.
Daniela Frankenberger, OStRin
„Schullandheim“ – für unsere Sechstklässler bedeutete dieser Begriff im letzten Schuljahr eine Achterbahn an Emotionen. So groß war die Vorfreude auf das Skilager, nachdem im Jahr zuvor das Schullandheim in der 5. Klasse pandemiebedingt ausfallen musste – ebenso wie für die meisten auch noch ein Jahr zuvor die Abschlussfahrt der Grundschule.
Dementsprechend groß war die Enttäuschung bei allen, als im Januar klar wurde, dass die Skiausfahrt nicht stattfinden darf. Auch der dritte Versuch, für diesen Jahrgang einen Schullandheimaufenthalt zu organisieren, wurde von Corona getilgt. Und die Sehnsucht der Schülerinnen und Schüler nach ihrer wohlverdienten gemeinsamen Auszeit vom elterlichen Heim blieb weiterhin ungestillt. Doch plötzlich machte ein Gerücht die Runde: Ein paar Lehrer schienen etwas auszuhecken. Sollten etwa aller guten Dinge nicht drei, sondern doch vier sein?
Ja, denn plötzlich ging alles ganz schnell! Verheißungsvolle Packlisten wurden ausgeben, die Zimmer eingeteilt und das Ziel der Träume wurde bekanntgegeben: Ilmenau, mitten in Thüringen.
Mit dem Bus ging die Fahrt an einem Sonntagmorgen los, ausgestattet mit guter Laune und unglaublich vielen Süßigkeiten. Nach der Ankunft in der Jugendherberge wurden fleißig und mit viel Hingebung die Zimmer bezogen, denn schließlich war vorher angekündigt worden, dass es am Ende einen Preis für das ordentlichste und am kreativsten dekorierte Zimmer geben würde.
Nach einem Mittagessen ging es dann los zum ersten großen Programmpunkt, dem Besuch einer Rennschlittenbahn. Ganz ohne Schnee konnte dort auf einer Kunststoffbahn mit Hilfe von Rennschlitten auf Rädern zur Talstation gesaust werden. Nervenkitzel pur, denn der Mitarbeiter erklärte bei der Einweisung, dass es viel sinnvoller sei, beim Runterflitzen nicht zu bremsen und die Beine fest an den Schlitten zu pressen. Dabei schauten einem Ponys zu, die inmitten der Bahn auf einer Koppel grasten. Besonders motivierend war für viele der Schüler die Anzeigetafel mit den jeweiligen Fahrtgeschwindigkeiten, die immer wieder unterboten wurden.
Gut gelaunt ging es zurück in die Jugendherberge, um sich beim Abendessen für das nächste Abenteuer zu stärken. Denn wenn man schon nach Ilmenau reist, dann sollte man auch auf den Spuren des berüchtigten Axtmanns wandeln... und die führten unsere Schüler für eine Mutprobe nachts in den Wald!
Nach Einbruch der Dunkelheit ging es los in den finsteren Thüringer Forst, vorbei an einer Schrebergartensiedlung, alles Schauplätze der Legende rund um den Axtmann, die Frau Balzer im Wald schließlich erzählte. Erste Schreckmomente gab es bereits beim Erzählen dieser unheimlichen Geschichte, als in der Dunkelheit erst Spaziergänger in gespensterhaft weiten Kleidern vorbeigingen und dann auch noch auch ein Auto illegalerweise durch den Wald fuhr. Und wo waren plötzlich Frau Feulner und Herr Kunert hin? Waren sie bei Herrn Arndt, der an einer Bank mitten im Forst auf die Gruppe warten sollte? Das mussten die Schüler im Wald selbst herausfinden, als sie in Zweiergruppen ohne Taschenlampen den Weg entlangliefen, während es um sie herum in der Dunkelheit knackte und rauschte. Die Gruppe bewies in dieser Nacht viel Mut, aber dem Axtmann begegnete leider niemand.
Nach einer kurzen Nacht ging es am nächsten Tag wieder in die Natur, aber dieses Mal, um sie zu erkunden, Spiele zu spielen und dabei Köpfchen und Geschicklichkeit zu beweisen. Dies begann bereits damit, dass die netten Damen von den Naturfüchsen die Schüler mit GPS-Trackern ausstatteten und es ihnen selbst überließen, einen Weg durch den Wald zu bestimmen. Wenn man das überhaupt einen Weg nennen konnte! Denn es ging wortwörtlich über Stock und Stein, bergauf und bergab, letzteres an einer Stelle sogar mit einem Seil, um den Hang nicht hinunterzurutschen. Immer wieder mussten die Schülerinnen und Schüler dabei in kleinen Spielen beweisen, dass sie sich in der Gruppe absprechen und Bewegungsaufgaben gemeinsam lösen können.
Nach dem Tag im Wald musste bei den sommerlichen Temperaturen eine Abkühlung her. Ausgestattet mit zahlreichen Spritzpistolen, über fünfhundert Wasserbomben und zwei großen Wasserwannen lieferten sich alle eine feuchtfröhliche Wasserschlacht auf dem Gelände der Jugendherberge, bei der keiner trocken blieb.
Nach dem Abendessen wurden dann die Zimmer herausgeputzt, um die Lehrerjury zu beeindrucken, die mit Musik von Zimmer zu Zimmer zog, um einen Sieger zu küren. Die Jury zeigte sich dabei begeistert vom Engagement und der Kreativität in vielen Zimmern, ebenso von den extra für sie angerichteten Bestechungssüßigkeiten.
Zufrieden und erschöpft fielen alle für eine letzte Nacht in Ilmenau in ihre Betten. Aber am nächsten Tag ging es nicht direkt nach Hause, denn ein letztes Highlight erwartete die Sechstklässler: der Besuch einer Glasbläserei. In seiner vollgestellten, aber sehr gemütlichen Werkstatt zog Thomas Kirchgeorg alle in seinen Bann. Es waren nicht nur die vielen Kunstwerke, sondern vor allem sein handwerkliches Geschick, mit dem er die Gruppe begeisterte. In seinen nahezu magischen Händen wechselte das Glas von fest zu flüssig und verwandelte sich in wunderschöne Dinge. Teilweise durften Schüler ihm dabei zur Hand gehen und selbst Kugeln blasen. Viele kauften sich hier ein Andenken ans Schullandheim, denn eins war klar: alle hatten in Ilmenau eine wirklich gute Zeit, nicht nur bei den Programmpunkten, sondern vor allem auch dazwischen.
Unbeschwert mit seinen Klassenkameraden auch mal ohne Unterricht Zeit verbringen, nachts in den Zimmern Blödsinn quatschen bis zum Einschlafen, neue Freundschaften schließen, all dies ist am Ende des Schuljahres doch noch möglich geworden. Am Ende waren aller guten Dinge tatsächlich vier.
Eva Balzer, StRin (Fotos: Ralf Arndt, StD)