Werte kann man nicht lehren, nur vorleben
Ausbildung zur Wertebotschafterin in Bad Windsheim
Werte machen Schule – unter diesem Motto machte ich mich in der Woche vor den Faschingsferien auf den Weg nach Bad Windsheim, wo ich mit 24 anderen Wertebotschafter/-innen aus Mittelfranken eine Woche lang als Wertebotschafterin ausgebildet werden sollte. Die Ausbildung fand direkt im Schullandheim in Bad Windsheim statt, in dem wir auch für die Woche untergebracht waren. Trotz der anfänglichen Unbekanntheiten unter uns Wertebotschafter/-innen gab es keinerlei Hürden, uns gegenseitig kennenzulernen. Die Atmosphäre war offen für neue Bekanntschaften und den Austausch untereinander.
Dennoch starteten wir am Montag mit Kennenlernspielen, die uns noch Unbekanntes voneinander offenbarten, uns unsere wichtigen Werte zeigten und somit gute Gesprächsthemen boten. Im weiteren Verlauf der Ausbildung waren Werte großgeschrieben. In vielen verschiedenen Gruppenarbeiten am Dienstag philosophierten wir über uns wichtige Werte, was Werte überhaupt sind, warum wir uns für diese Werte und unsere Gemeinschaft einsetzen wollen und wie wir uns eine Schule mit ganz genau diesen Werten vorstellen. Diese Runde brachte uns zum Nachdenken, aber auch zum Diskutieren. Die Gespräche eröffneten uns neue Perspektiven auf Werte. Ziel dieses Philosophierens war es, uns Visionen über eine wertvolle Welt zu schaffen, um diese im Kleinen an unseren Schulen mit Aktionen in die Realität umzusetzen.
Diese Visionen von Werten übertrugen wir am Mittwoch auf den Bereich soziale Medien. Dabei stellten wir uns Fragen, wie Werte auf verschiedenen Plattformen durch Influencer dargestellt und ausgelebt werden. Nach dem theoretischen Teil wurden wir auch zu kleinen Influenzern. In Grüppchen erstellten wir Filme über uns wichtige Werte, was sie überhaupt sind, wo wir sie finden, und wie wir sie umsetzen können. Dabei erstellte ich mit meiner Gruppe einen Film über den Wert „Nächstenliebe“, passend dazu spielten wir eine typische Schulalltagssituation nach, in der eine neue Schülerin von einer Mitschülerin gemobbt wird. Anschließend trifft die gemobbte Schülerin auf eine andere Mitschülerin, die den Wert „Nächstenliebe“ lebt und somit jeden akzeptiert und respektiert. Folglich befreunden sich die zwei und das Mädchen fühlt sich willkommen an der neuen Schule. Am Ende des Films begegnet sie ihrer Mobberin auch mit Nächstenliebe, sodass sie gemeinsam letztendlich eine gute Atmosphäre in der Schule geschaffen haben. In diesem Film wollen wir mit dieser typischen Schulalltagssituation aufzeigen, dass diese sich an jeder Schule abspielen kann und wie wichtig es ist, Werte zu haben, damit sich andere Personen in unserer Gegenwart wohlfühlen.
Diese neuen Erkenntnisse über Werte wurden am Donnerstag in die Praxis umgesetzt. Nachdem wir uns intensiv mit Werten befasst hatten, wurde es Zeit an die Planung zum Vorleben der Werte an unseren Schulen zu gehen, denn –Werte kann man nicht lehren, nur vorleben-. In Gruppen bereiteten wir Aktionen wie einem „Gallery walk of WERTE“ vor, bei dem Werte anhand von Plakaten, die von Klassen vorbereitet werden, bildlich dargestellt werden. Diese werden im Gang oder der Aula aufgehängt, um sich immer wieder an Werte zu erinnern und diese besonders an den Ausstellungsorten zu leben, um Schule wertvoll zu machen.
Die Wertebotschafterausbildung neigte sich am Freitag dem Ende zu. Bei einer Abschlussfeier mit Schulleitern, Pressevertretern und Politikern reflektierten wir alle noch einmal die Woche, die wir zusammen als Wertebotschafter/-innen in Bad Windsheim erleben durften. Hierbei stellten wir auch unsere erarbeiteten Projekte vor, die wir an unserer Schule umsetzen wollen. Abschließend wurden uns feierlich Urkunden für die Ausbildung als Wertebotschafter/-innen überreicht.
Für mich war diese Ausbildung eine tolle Erfahrung, für welche ich sehr dankbar bin. In dieser Woche habe ich ein sehr freundliches Umfeld mit lieben Menschen gehabt, mit denen man lachen aber auch Projekte und Präsentationen machen konnte. Insgesamt war es eine perfekte Mischung aus Lernen und Spaß, das uns allen eine unvergessliche Woche geboten hat, die unser Ehrenamt als Wertebotschafter sicher beglücken wird. Mitgenommen habe ich Anregungen und Ideen zur Werte-Vermittlung an unserer Schule und Beispiele, wie ein Umfeld sein kann, wenn jeder Werte gegenüber seinen Mitmenschen lebt und leben will, denn Werte kann man nicht lehren nur vorleben.
Katharina Mayd
05.03.2025