Am Montag, den 5.12.2022, machten sowohl die Klassen 10a und 10b, als auch die französischen Austauschschüler aus Larche, eine Exkursion in das historische Dorf Mödlareuth (Landkreis Hof). Dieses Dorf, auch ,,Little Berlin‘‘ genannt, befindet sich mit rund 40 Einwohnern an der sogenannten Deutsch-Deutschen Grenze. Das Dorf ist zum einen Teil im Freistaat Bayern und zum anderen Teil in Thüringen.
Über 41 Jahre verlief eine innerdeutsche Grenze mitten durch das Dorf entlang des Tannbachs. Ab 1945 gehörte Thüringen zur sowjetischen Besatzungszone. Bayern hingegen war Teil des amerikanischen Territoriums. Als 1949 das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik festgesetzt wurde, teilte eine Grenze beide Seiten. Das Übertreten in die jeweils andere Besatzungszone war fortan nur noch mit einem Passierschein möglich.
Bei dem Besuch in Mödlareuth lernten die Schülerinnen und Schüler zum einen den Werdegang der Mauer kennen. Was viele bisher nicht wussten war, dass die heute bekannte Grenze sich über die Jahre von einem Zaun aus Holz, zu einem Stacheldrahtzaun, bis hin zu der gewaltigen Mauer erstreckte. Ein weiterer Punkt der Führung durch das Dorf war der Besuch des verbleibenden Mauerstücks. Dort konnten alle einen Eindruck bekommen, wie gewaltig diese Grenze war, und was sie für Auswirkungen auf den Alltag der Menschen dieser Zeit hatte. Die SchülerInnen bekamen außerdem einen Eindruck in die frühere Fahrzeugwelt. Hierbei konnten sie durch die Gegenüberstellung des DDR Fuhrparks und dem der BRD einige Impressionen bekommen, wie die Fortbewegung früher stattgefunden hatte. Zum Abschluss bekamen die Klassen einen Film gezeigt, der die bisher gewonnen Informationen noch einmal verdeutlichen sollte.
Gegen Mittag traten die beiden Klassen des Gymnasium Scheinfeld als auch die Franzosen den Rückweg an, wobei sie einen kurzen Stopp auf dem Weihnachtsmarkt in Hof einlegten. Dort konnten sich die SchülerInnen für ca. eine Stunde frei bewegen und sich mit einem heißen Kinderpunsch aufwärmen. Gegen halb vier stiegen alle wieder in den Bus Richtung Heimat, wobei Scheinfeld gegen 19 Uhr erreicht wurde.
Insgesamt war es ein informativer Ausflug, wenn doch mit ein paar kleinen Einschränkungen, die bereits in den einzelnen Klassen besprochen wurden.
Sienna, 10. Jgst.
Anfang Oktober war es endlich wieder soweit. Aufgeregt und voller Vorfreude reisten die Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe gemeinsam mit ihren Lehrkräften und drei unerschrockenen Tutorinnen ins Schullandheim nach Eichstätt.
Nachdem alle ihre Zimmer bezogen und damit die erste Hürde genommen hatten, startete auch schon das abwechslungsreiche Programm, das alle Klassen im Laufe der nächsten Tage absolvierten.
Neben Fossilien fälschen, dem Besuch der Willibaldsburg und dem dort untergebrachten Jura-Museum, der Wanderung zum Steinbruch am Blumenberg und der meist erfolgreichen Suche nach Fossilien, stand der Aufenthalt der neuen Gymnasiasten/innen vor allen unter dem Motto: kennenlernen, kooperieren, inkludieren.
Bei vielfältigen Spielen auf dem Schullandheimgelände und auch beim Besuch der Kletterhalle ging es darum, die neuen Klassenkameraden/innen besser kennenzulernen, die eigenen Bedürfnisse zu äußern, die der anderen Gruppenmitglieder zu erfahren und jeweils angemessen darauf zu reagieren.
Mit großer Ernsthaftigkeit wurden schließlich auch die jeweiligen Klassensprecher/innen gewählt sowie gemeinsame Regeln für das Zusammenleben und die Zusammenarbeit in den jeweiligen Klassen vereinbart und sogar vertraglich festgehalten!
Nach dem abwechsungsreichen Tagesprogramm war auch am Abend für Unterhaltung gesorgt. Eine Nachtwanderung rund um die Willibaldsburg, ein Spieleabend sowie eine gemütliche Runde am Lagerfeuer mit musikalischer Umrahmung und Stockbrot rundeten die Abende jeweils gelungen ab.
Leider vergingen die Tage in Eichstätt wie im Flug und alle kehrten müde, aber gesund und mit vielen neuen Eindrücken nach Scheinfeld zurück.
Daniela Frankenberger, OStRin
„Schullandheim“ – für unsere Sechstklässler bedeutete dieser Begriff im letzten Schuljahr eine Achterbahn an Emotionen. So groß war die Vorfreude auf das Skilager, nachdem im Jahr zuvor das Schullandheim in der 5. Klasse pandemiebedingt ausfallen musste – ebenso wie für die meisten auch noch ein Jahr zuvor die Abschlussfahrt der Grundschule.
Dementsprechend groß war die Enttäuschung bei allen, als im Januar klar wurde, dass die Skiausfahrt nicht stattfinden darf. Auch der dritte Versuch, für diesen Jahrgang einen Schullandheimaufenthalt zu organisieren, wurde von Corona getilgt. Und die Sehnsucht der Schülerinnen und Schüler nach ihrer wohlverdienten gemeinsamen Auszeit vom elterlichen Heim blieb weiterhin ungestillt. Doch plötzlich machte ein Gerücht die Runde: Ein paar Lehrer schienen etwas auszuhecken. Sollten etwa aller guten Dinge nicht drei, sondern doch vier sein?
Ja, denn plötzlich ging alles ganz schnell! Verheißungsvolle Packlisten wurden ausgeben, die Zimmer eingeteilt und das Ziel der Träume wurde bekanntgegeben: Ilmenau, mitten in Thüringen.
Mit dem Bus ging die Fahrt an einem Sonntagmorgen los, ausgestattet mit guter Laune und unglaublich vielen Süßigkeiten. Nach der Ankunft in der Jugendherberge wurden fleißig und mit viel Hingebung die Zimmer bezogen, denn schließlich war vorher angekündigt worden, dass es am Ende einen Preis für das ordentlichste und am kreativsten dekorierte Zimmer geben würde.
Nach einem Mittagessen ging es dann los zum ersten großen Programmpunkt, dem Besuch einer Rennschlittenbahn. Ganz ohne Schnee konnte dort auf einer Kunststoffbahn mit Hilfe von Rennschlitten auf Rädern zur Talstation gesaust werden. Nervenkitzel pur, denn der Mitarbeiter erklärte bei der Einweisung, dass es viel sinnvoller sei, beim Runterflitzen nicht zu bremsen und die Beine fest an den Schlitten zu pressen. Dabei schauten einem Ponys zu, die inmitten der Bahn auf einer Koppel grasten. Besonders motivierend war für viele der Schüler die Anzeigetafel mit den jeweiligen Fahrtgeschwindigkeiten, die immer wieder unterboten wurden.
Gut gelaunt ging es zurück in die Jugendherberge, um sich beim Abendessen für das nächste Abenteuer zu stärken. Denn wenn man schon nach Ilmenau reist, dann sollte man auch auf den Spuren des berüchtigten Axtmanns wandeln... und die führten unsere Schüler für eine Mutprobe nachts in den Wald!
Nach Einbruch der Dunkelheit ging es los in den finsteren Thüringer Forst, vorbei an einer Schrebergartensiedlung, alles Schauplätze der Legende rund um den Axtmann, die Frau Balzer im Wald schließlich erzählte. Erste Schreckmomente gab es bereits beim Erzählen dieser unheimlichen Geschichte, als in der Dunkelheit erst Spaziergänger in gespensterhaft weiten Kleidern vorbeigingen und dann auch noch auch ein Auto illegalerweise durch den Wald fuhr. Und wo waren plötzlich Frau Feulner und Herr Kunert hin? Waren sie bei Herrn Arndt, der an einer Bank mitten im Forst auf die Gruppe warten sollte? Das mussten die Schüler im Wald selbst herausfinden, als sie in Zweiergruppen ohne Taschenlampen den Weg entlangliefen, während es um sie herum in der Dunkelheit knackte und rauschte. Die Gruppe bewies in dieser Nacht viel Mut, aber dem Axtmann begegnete leider niemand.
Nach einer kurzen Nacht ging es am nächsten Tag wieder in die Natur, aber dieses Mal, um sie zu erkunden, Spiele zu spielen und dabei Köpfchen und Geschicklichkeit zu beweisen. Dies begann bereits damit, dass die netten Damen von den Naturfüchsen die Schüler mit GPS-Trackern ausstatteten und es ihnen selbst überließen, einen Weg durch den Wald zu bestimmen. Wenn man das überhaupt einen Weg nennen konnte! Denn es ging wortwörtlich über Stock und Stein, bergauf und bergab, letzteres an einer Stelle sogar mit einem Seil, um den Hang nicht hinunterzurutschen. Immer wieder mussten die Schülerinnen und Schüler dabei in kleinen Spielen beweisen, dass sie sich in der Gruppe absprechen und Bewegungsaufgaben gemeinsam lösen können.
Nach dem Tag im Wald musste bei den sommerlichen Temperaturen eine Abkühlung her. Ausgestattet mit zahlreichen Spritzpistolen, über fünfhundert Wasserbomben und zwei großen Wasserwannen lieferten sich alle eine feuchtfröhliche Wasserschlacht auf dem Gelände der Jugendherberge, bei der keiner trocken blieb.
Nach dem Abendessen wurden dann die Zimmer herausgeputzt, um die Lehrerjury zu beeindrucken, die mit Musik von Zimmer zu Zimmer zog, um einen Sieger zu küren. Die Jury zeigte sich dabei begeistert vom Engagement und der Kreativität in vielen Zimmern, ebenso von den extra für sie angerichteten Bestechungssüßigkeiten.
Zufrieden und erschöpft fielen alle für eine letzte Nacht in Ilmenau in ihre Betten. Aber am nächsten Tag ging es nicht direkt nach Hause, denn ein letztes Highlight erwartete die Sechstklässler: der Besuch einer Glasbläserei. In seiner vollgestellten, aber sehr gemütlichen Werkstatt zog Thomas Kirchgeorg alle in seinen Bann. Es waren nicht nur die vielen Kunstwerke, sondern vor allem sein handwerkliches Geschick, mit dem er die Gruppe begeisterte. In seinen nahezu magischen Händen wechselte das Glas von fest zu flüssig und verwandelte sich in wunderschöne Dinge. Teilweise durften Schüler ihm dabei zur Hand gehen und selbst Kugeln blasen. Viele kauften sich hier ein Andenken ans Schullandheim, denn eins war klar: alle hatten in Ilmenau eine wirklich gute Zeit, nicht nur bei den Programmpunkten, sondern vor allem auch dazwischen.
Unbeschwert mit seinen Klassenkameraden auch mal ohne Unterricht Zeit verbringen, nachts in den Zimmern Blödsinn quatschen bis zum Einschlafen, neue Freundschaften schließen, all dies ist am Ende des Schuljahres doch noch möglich geworden. Am Ende waren aller guten Dinge tatsächlich vier.
Eva Balzer, StRin (Fotos: Ralf Arndt, StD)