Larche, wir kommen!
Der diesjährige Austausch mit unserer Partnerschule in Frankreich begann für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a und 9c am Montag, dem 30. April 2018, um 5:00 morgens. Wir waren 36 Teilnehmer und da war gute Stimmung im Bus vorprogrammiert. So gingen die knapp 15 Stunden Fahrt schneller vorbei als gedacht, und wir erreichten gegen 20 Uhr das Collège in Larche. Dort wurden wir schon von unseren Austauschpartnern erwartet und freudig begrüßt.
Den verbleibenden Abend verbrachten alle in ihren Familien, die für die nächsten neun Tage ihr Zuhause darstellen würden. Am Dienstagmorgen trafen sich alle in Larche, wo zur Feier des 1. Mai ein großer Markt veranstaltet wurde. Diese gemeinsame Zeit wurde auch dazu genutzt, sich die bisherigen (meist positiven) Geschehnisse in den Gastfamilien zu erzählen.
Am darauffolgenden Mittwoch war unser erster gemeinsamer Ausflugstag. Wir trafen uns im Pausenhof der Schule und fuhren mit dem Bus nach Brive, um den Chocolatier Lamy zu besuchen. Die eine Hälfte von uns durfte zuerst Brive erkunden, während die anderen beim Chocolatier waren. Nach einer Stunde wurde getauscht. Wir erfuhren alles über die Gewinnung von Kakao und die Herstellung der beliebten Süßigkeit und durften Schokolade mit verschiedenen Kakaoanteilen probieren. Danach waren wir selbst an der Reihe, einen Taler aus flüssiger Schokolade mit Mandeln, Nüssen und Schokoperlen zu verzieren.
Bevor wir wieder den Heimweg antraten, war Zeit, in der großen Auswahl an Pralinen, Schokoladentafeln und natürlich Macarons ein Mitbringsel für daheim zu finden (vieles überlebte jedoch schon die Busfahrt nicht). Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und wurde von vielen zum Shoppen in Brive genutzt.
Der nächste Tag begann für die Deutschen und die Franzosen gleich. Wir besuchten den Unterricht am Collège Anna de Noailles und dort ist so einiges anders als bei uns. Zum Beispiel darf man als Mädchen keine kurzen Hosen tragen und die Lehrkräfte besitzen viel mehr Strenge und Durchsetzungsvermögen.
Einige Schüler begleiteten auch Mme Meyer und Frau Seifert und riefen die Sechstklässler dazu auf, die Fremdsprache Deutsch zu wählen. In der Mittagspause begaben wir uns zusammen mit unseren Franzosen in die Cantine, die, im Gegensatz zu unserer in Scheinfeld, für alle Schüler verpflichtend ist. Am Nachmittag lernten wir Larche im Rahmen einer Stadtführung besser kennen und wurden von der zweiten Bürgermeisterin im Rathaus begrüßt und mit Gebäck und Getränken verwöhnt. Den Ausklang des Tages bildete eine Feier in der Schulaula, bei der die 37. Wiederholung des Austausches gefeiert wurde (und die Jungs den Fußball auf das Schuldach schossen).
Am Freitag besuchten wir zusammen mit unseren Austauschpartnern die schöne Stadt Sarlat, in der viele Bilder, aber auch eine Stadtrallye gemacht wurden. Dort hielten wir uns aber nur kurze Zeit auf und fuhren direkt weiter zur Höhle von Lascaux. Wir konnten zwar nur deren Nachbau besichtigen, da das Original aufgrund von Schäden für Besucher unzugänglich ist, doch es war trotzdem sehr interessant, die aufwendigen Wandmalereien zu bestaunen. Während des Heimwegs nach Larche machten wir kurz Halt in Terrasson, einer in den Felsen gebaute Stadt, die ihren Namen terrassenähnlichen Felsen zu verdanken hat. Den restlichen Abend sowie das Wochenende verbrachten wir in den Familien, mit denen manche die Region besser kennenlernten oder sich mit Freunden trafen.
Der Montag brachte für viele das Highlight des Austausches mit sich – die Dune du Pyla. Nach einer vierstündigen Busfahrt erreichten wir die Atlantikküste bei wolkenlosem Himmel und Temperaturen von fast 30°C. Das Überqueren der Düne dauerte eine Weile, doch wir wurden von einer wunderschönen Aussicht über den Atlantik belohnt. Einige Schüler wagten sich sogar ins kalte Wasser, während andere weniger freiwillig darin badeten. Der Aufstieg von der Meerseite war noch anstrengender, da es dort keine Treppe wie auf der anderen Seite gab. Trotzdem bereute niemand diesen Ausflug, da viele schöne Bilder entstanden sind und auch das ein oder andere Souvenir erworben wurde.
Unser letzter Tag mit unseren Austauschpartnern war der 8. Mai, der in Frankreich ein Feiertag zum Gedenken an das Kriegsende 1945 ist. So versammelten sich viele von uns am Morgen vor dem Kriegerdenkmal und erlebten die Zeremonie mit, bei der sowohl die zweite Bürgermeisterin, die Soldatenkameradschaften als auch die örtliche Schule mitwirkten. Im Anschluss daran gab es einen kleinen Empfang im Gemeinde-saal. Den letzten Nachmittag verbrachte jeder in seinen Familien um beispielsweise noch Ausflüge zu machen und Souvenirs zu kaufen.
Am nächsten Morgen war um 6:30 Uhr Treffpunkt auf dem Schulparkplatz, um pünktlich um sieben Uhr losfahren zu können. Der Abschied fiel allen sehr schwer und so mancher musste schon ein paar Tränen zurückhalten. Nach fast 17 Stunden Heimfahrt erreichten wir alle ziemlich geschafft Scheinfeld, doch es gab bestimmt niemanden, der die neuen Erlebnisse bereute.
Zum Schluss möchten wir uns noch bei Frau Seifert, Frau Loskan und Herrn Bolz bedanken, ohne deren Organisation und Engagement der Austausch nicht möglich gewesen wäre. Auch unserem Busfahrer Werner gilt unser Dank, der die laute Musik und die Unordnung im Bus ertragen musste, da wir nicht gerade die ordentlichsten Fahrgäste waren.
Merci beaucoup pour cette semaine
Luisa P.